Alfred Vierkandt (4. Juni 1867 - 24. April 1953)
Geboren in Hamburg. Studium der Physik, Mathematik, Erdkunde und Philosophie in Leipzig; dort auch 1892 Promotion. 1894 Habilitation für Erdkunde, 1900 Umhabilitierung für Völkerkunde in Berlin. 1910 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Seit 1913 als Professor in Berlin tätig, wo er auch ab 1921 die Professur für Soziologie erhielt. 1931 erscheint unter seiner Leitung das erste deutschsprachige »Handwörterbuch der Soziologie«. 1934 durch die Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt, nahm er 1946 die Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität Berlin wieder auf. Vierkandts ethnologisches Wissen führte ihn dazu, in der Soziologie seine Forschungsschwerpunkte auf die Bereiche Kultursoziologie und Handlungstheorie zu legen. Diese Tendenz wird seit Mitte der 20er Jahre durch die Anlehnung an die Phänomenologie Husserls noch verstärkt. Im Archiv befinden sich etliche annotierte Bände seiner Werke aus seiner Handbibliothek, die Korrekturfahnen seines Aufsatzes über »Die entwicklungspsychologische Theorie der Zauberei« von 1937 mit handschriftlichen Korrekturen sowie das unpublizierte Manuskript »Triebleben und Kultur« (Typoskript mit handschriftlichen Ergänzungen).