Peter L. Berger (17. 03.1929 - 27.06.2017)

Peter L. Berger wurde 1929 in Wien geboren und lebte seit 1946 in den USA. Dort studierte er Soziologie und Philosophie am Wagner College und absolvierte sein Masterstudium (1950) an der New School for Social Research in New York, wo er u. a. Kurse bei Alfred Schütz besuchte und 1952 den Doktortitel erwarb. Nach zweijährigem Aufenthalt in Deutschland lehrte und forschte Berger von 1956 bis 1958 als Assistenzprofessor an der University of North Carolina und anschließend von 1958 bis 1963 als Associate Professor am Hartford Theological Seminary. Es folgten Professuren von 1963 bis 1971 an der New School, von 1971 und 1979 an der Rutgers University und ab 1979 am Boston College. 1981 wurde Berger Professor an der Boston University und 1985 Direktor des Institute for the Study of Economic Culture, welches er 2003 zum Institute on Culture, Religion and World Affairs reformierte. Von 1966 bis 1967 war er Präsident der Society for the Scientific Study of Religion. Er starb 2017 in Brookline, Massachusetts.

Insbesondere aufgrund des zusammen mit Thomas Luckmann verfassten Werks The Social Construction of Reality. A Treatise in the Sociology of Knowledge (1966) ist Peter L. Berger zu den bedeutendsten Exponenten der phänomenologischen Schule innerhalb der Soziologie zu zählen. In diesem Buch erarbeiten die beiden Autoren eine phänomenologisch fundierte Wissenssoziologie, welche die Grundlage bietet für die wissenschaftliche Analyse sowohl des sozialen Alltags als auch sonstiger Wirklichkeitsbereiche. Thematisch beschäftigte sich Berger schwerpunktmäßig mit Modernität und Pluralisierung, Religion und De-Säkularisierung und Kultur und sozioökonomischem Wandel. Das Sozialwissenschaftliche Archiv ist seit 2019 im Besitz des Originalnachlasses von Peter L. Berger.