Das Kooperationsnetzwerk steht allen Forschungsteams offen, die sich für die Thematik der Kulturtheorie interessieren. Zurzeit wirken folgende Forschungsteams mit:
Universidad de Buenos Aires
Projekt: Klassenanalyse: historische Entstehung und mikro-soziale Fragestellungen/Ansätze
Leiterin: Dr. Ruth Sautu
Mitglieder:
Paula Susana Boniolo
Pablo Dalle
Mercedes Krause
Valeria Maidana
Carolina Najmias
Alejandra Navarro
María Pía Otero
Diego Alejandro Paredes
Gabriela Solange Plotno
Santiago Andrés Rodríguez
Cecilia Fraga
Finanzierung: UBACyT
Zusammenfassung:
Im Kontext des Studiums der Klassenanalyse hat dieses Projekt zwei Ziele. Erstens, die historischen Veränderungen in der argentinischen Klassenstruktur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Analyse von Daten aus dokumentarischen und statistischen Quellen zu untersuchen. Zweitens, die Kulturen, die psychosozialen Orientierungen/Einstellungen und die Klassenselbstidentifizierung der Mittelschicht und des Bürgertums aus einer mikro-sozialen Perspektive zu vergleichen. Die Forschungsmethode besteht aus der Rekonstruktion der Wege familiären Lebens. Die Methodologie der „historias de vida“ (Biographien) erlaubt es den Mikrokosmos der Netzwerke sozialer und ökonomischer Beziehungen, welche die Klassenunterschiede tragen, zu untersuchen. Das letzte Ziel ist es, die makro-historische Rekonstruktion der Klassen und der mikro-sozialen Perspektiven auszuarbeiten und so auf umfassende Weise die soziale Mobilität der argentinischen Gesellschaft und ihrer Ungleichheiten während der letzten 60 Jahre zu verstehen.
Universidad de Buenos Aires
Projekt: Das Problem der Ordnung und des sozialen Wandels, über den Dualismus hinaus
Leiter: Dr. Carlos Daniel Belvedere
Mitglieder:
Pablo Sebastián García
María Fernanda Bonet
Javier Luis Cristiano
Ariel Oscar Dottori
Jochen Dreher
Silvana Figueroa-Dreher
Alexis Emanuel Gros
Lionel Eduardo Lewkow
Daniela Griselda López
Deborah Motta
Finanzierung: UBACyT
Zusammenfassung:
Es wird beabsichtig den Briefwechsel zwischen Schutz und Parsons und die Korrespondenz zwischen Schutz und Garfinkel neu zu bearbeiten und dabei die Debatte um das Problem der Ordnung und des sozialen Wandels herum aufzuzeigen. Man versucht dabei nicht nur Unstimmigkeiten, sondern auch die Übereinstimmungen hervorzuheben. Dafür wird versucht, die Theorie der sozialen Ordnung, welche im frühen Werk Schutz‘ und in Parsons vorherrscht, zurückzuholen und mit der Argumentation Garfinkels zu teilen, nach dem diese Problematik in der die Spezifikation bedingenden Faktoren der Permanenz und des Wandels dieser beiden Autoren liegt, welche ein Vokabular schaffen, das nicht nur statische Beschreibungen, sondern auch Beschreibungen dessen, was den Weg der Veränderung von statisch erscheinendem erlaubt. Diesen Schritt abgeschlossen, werden auch andere Beiträge der Schulen, denen die vorher genannten Autoren angehören, untersucht. So wird ermittelt, welchen Beitrag die Phänomenologie Husserls zur angesprochenen Problematik geleistet hat. Es werden Abweichungen der entomethodologischen Schule, die, über Garfinkel hinaus, das Problem der Produktion einer Interaktionsordnung, der Frage der sozialen Struktur, sowie der Verbindung Mikro-Makro anspricht. Es wird die kognitive Soziologie Cicourels, die sich mit der Internalisierung, der Produktion und der Verschlechterung der sozialen Struktur beschäftigt, berücksichtigt. Des Weiteren wird die Systemtheorie, die im Werk Luhmanns Beiträge zur Problematik der sozialen Ordnung, die über bestimmte Stereotypen hinaus gehen, in Betracht gezogen. Es wird untersucht auf welchem Weg Wallerstein die Frage der Ordnung auf Basis neuer Epistemologien neu formuliert hat. Gleichermaßen wird versucht, einige Aspekte der Theorie des Handelns neu zu bewerten und hinsichtlich einer kritischen Klärung zu erweitern, warum die zentralen Theorien des Kanons ab den siebziger Jahren dazu neigen, die Phänomene der Vereinbarung, der Koordination, der Dauerhaftigkeit, der Rekursion, der Regelmäßigkeit, etc. bevorzugter Weise dahingehend verstehen, dass der soziologischen Theorie des Handelns, trotz ihrer gegenteiligen Aussagen, ein gewisser unflexibler Verlauf zugesprochen wird. Die potenzielle Wirkung dieser Perspektive wird auch auf Versuche mit einiger dieser Theorien des Zusammenflusses Handeln/Vorstellungskraft ausgeweitet. Außerdem wird die Problematik des Ursprungs mikro-sozialer Ordnungen im Prozess der Improvisation analysiert, ausgehend von einer kritischen Überprüfung der soziologischen und der klassischen Theorien und auf der Suche nach der Ausarbeitung eines Modells des Handelns und der improvisatorischen Interaktion.
Universidad de la República (UdelaR, Uruguay)
Projekt: Stärkung der kulturellen Institutionalisierung in Uruguay
Leiter: Dr. Felipe Arocena
Mitglieder:
Martín Gamboa
Gonzalo Carámbula
Oscar Padrón Favre
Sandra Rapetti
Rosario Radakovich
Juan Cristiano
Hernán Cabrera
Finanzierung: Naciones Unidas-AECID, in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung und Kultur und der Universidad dela República, Uruguay
Zusammenfassung:
Das Studium der nationalen Kultur „pro Region“ dient der Unterstützung der Formulierung eines Vorschlags zur „regionalen Reorganisation der Kultur“, mit dem Ziel, die Kapazitäten der kulturellen Entwicklung auf dieser Ebene zu vergrößern und zu vervielfachen. Es werden erforscht: Modelle, Erfahrungen und vorhergehende Studien über Regionalisierung; eine Analyse des „historischen Schnitts“ der langwährenden Phänomene der administrativen-politischen Struktur des Landes; eine prospektive Analyse der Entwicklung der produktiven Struktur auf regionaler Ebene und der Kultur im Allgemeinen. Es erfolgt eine Auswertung möglicher Modelle der Regionalisierung und eine Empfehlung zu kulturellen Strategien und Plänen (Aktionspläne), die auf die kulturelle Entwicklung der Regionen des Landes ausgerichtet sind. Außerdem führt die Gruppe eine Untersuchung der „Neuen Institutionalisierung der Kultur“ auf nationaler Ebene durch.
Universidad de la República (UdelaR, Uruguay)
Projekt: Multikulturalismus in Uruguay
Leiter: Dr. Felipe Arocena
Mitglieder:
Sebastián Aguiar
Mónica Olaza
Rafael Porzecanski
Victoria Cestau
Juan Cristiano
Mariana Zina
Adriana Topalián
Leticia Carro
Gonzalo Lucas
Anna González
Denisse Camou
Finanzierung: Universidad dela República, Uruguay
Zusammenfassung:
Multikulturalismus in Uruguay ist ein Forschungsprojekt des Fachbereichs Soziologie der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universidad de la República. In diesem Programm wird die Herausforderung des Multikulturalismus analysiert. Gegenstand der Untersuchung ist die Forderung nach Anerkennung dreier etnokultureller Gruppen: der indigenen Völker, der Nachkommen der Afrikaner und der Einwanderer. Die Untersuchung verläuft im Kontext von sieben Ländern: Spanien, Frankreich, Kanada, Vereinigte Staaten, Brasilien, Bolivien und Uruguay. Der theoretische und konzeptuelle Rahmen des Multikulturalismus wird des Weiteren dahin gehend vertieft, zu erörtern, was sich unter Kultur versteht, was deren Bedeutung für eine Person und eine Menschengruppe ist, wie sie mit dem Rest der gesellschaftlichen Komponenten interagiert und auf welche Art und Weise sie sich im Lauf der Zeit erhält oder verändert. Kann sich der Multikulturalismus als eine Kulturtheorie in der Entwicklung betrachten?