Aufruf an alle Verlage: Respekt für die Rechte von Forschenden
Mehr als 880 forschende und forschungsnahe Organisationen fordern in einem Statement mehr Open Science und Open Access im Verlagswesen
Am 25. Mai 2021 haben die Organisationen CESAER, European University Association (EUA) und Science Europe – ein Zusammenschluss von mehr als 880 Universitäten und forschende sowie forschungsfördernde Organisationen – alle Verlage dazu aufgerufen, die Rechte von Forschenden bei Veröffentlichungen zu respektieren. Sie sollen nicht länger von Autor*innen verlangen, ihre Rechte abzutreten sowie die Weitergabe ihrer begutachteten Forschungsergebnisse ohne Einschränkungen oder Embargos ermöglichen. Mit der gemeinsame Erklärung, die von den Präsidenten der drei Organisationen unterzeichnet wurde, setzen sie ein starkes Zeichen der Unterstützung für Open Science und Open Access.
Derzeit verlangen die Verlage von den Forschenden in der Regel die Unterzeichnung exklusiver Veröffentlichungsverträge, die die Möglichkeiten der Autor*innen einschränken, mit ihren Forschungsergebnissen zu arbeiten. Die Erklärung ruft dazu auf, dieses veraltete Publikationssystem durch moderne Alternativen zu ersetzen, die die offene Verbreitung von Forschung zum größeren Nutzen der Gesellschaft ermöglichen. Insbesondere fordert das Statement die Möglichkeit für Autor*innen, auf Wunsch ein akzeptiertes Manuskript in einem Repositorium mit offener Lizenz und ohne Embargo hinterlegen zu können.
Im Vorfeld der Erklärung wurden unklare und verkomplizierende Praktiken einiger Verlage gegenüber den Forschenden beobachtet, wie sie zum Beispiel kürzlich von cOAlition S berichtet wurden.
CESAER ist die europäische Vereinigung wissenschaftlicher und technischer Universitäten.
Die European University Association (EUA) vertritt 850 Universitäten und nationale Rektorenkonferenzen in 48 europäischen Ländern.
Science Europe ist ein Verband, der nationale öffentliche Organisationen vertritt, die Forschung in Europa finanzieren oder durchführen.